Mino Martinazzoli

italienischer Jurist und Politiker (DC); Justizminister 1983-1986; Verteidigungsminister 1989-1990; letzter Chef der Democrazia Cristiana ab 1992 (1993 aufgelöst)

* 30. November 1931 Orzinuovi

† 4. September 2011 Brescia

Herkunft

Mino Martinazzoli wurde am 30. Nov. 1931 in Orzinuovi bei Brescia in Norditalien geboren.

Ausbildung

Nach Besuch der Schulen absolvierte M. ein Jurastudium und wurde Rechtsanwalt in Brescia.

Wirken

Neben seiner Anwaltstätigkeit engagierte sich M. früh in der Politik, schloss sich den Christdemokraten (DC) an und war bereits mit 37 Jahren Parteichef der DC in der Provinz Brescia. 1972 wurde er erstmals für die DC in den italienischen Senat in Rom gewählt, dem er zunächst bis 1983 angehörte. Im Senat arbeitete er im Justizausschuss mit und leitete 1976 einen gemischten Ausschuss von Kammer und Senat, der sich mit einer Neuordnung des Strafprozessrechts befasste. 1979 wurde er Vizepräsident des Auswärtigen Ausschusses und Mitglied des Aufsichtsausschusses für die Medien von Kammer und Senat.

Bei den Kammerwahlen im Juni 1983 kandidierte M. mit Erfolg für ein Mandat in der Abgeordnetenkammer und trat anschließend im Aug. 1983 als Justizminister in das von dem Sozialisten Bettino Craxi geführte Koalitionskabinett ein. Im Zuge einer Kabinettsumbildung gab M. im Aug. 1986 die Leitung des Ministeriums an Virginio Rognoni ab und übernahm ...